Wirbelkörperfrakturen sind Brüche in den Knochen der Wirbelsäule. Die häufigste Ursache für Wirbelkörperfrakturen sind Stürze und Unfälle. Durch Osteoporose, eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte und Stabilität verlieren, steigt das Risiko, eine Wirbelkörperfraktur zu erleiden, manchmal ohne vorangehenden Sturz. Wirbelkörperfrakturen können zu starken Schmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit, bis hin zu Schäden des Rückenmarks und der Nervenwurzeln mit Lähmungserscheinungen führen.
In vielen Fällen werden Wirbelkörperfrakturen zunächst konservativ behandelt. Dazugehören Schmerzmittel zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung sowie Ruhe und Schonung der Wirbelsäule. Zur Stabilisierung der Wirbelsäule kann ein Korsett verordnet werden. Sollte eine Osteoporose bestehen, muss diese mit geeigneten Medikamenten behandelt werden, um das Auftreten weiterer Brüche der Wirbelkörper zu verhindern. Das Abheilen einer Wirbelkörperfraktur dauert in der Regel ca. 3 Monate. In dieser Zeit sollten regelmäßig radiologische Kontrollen erfolgen, um ein weiteres Einbrechen des Wirbelkörpers frühzeitig zu erkennen. Nach Abheilen der Fraktur sollte auch Physiotherapie durchgeführt werden, um die Rückenmuskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu reduzieren. Zudem ist regelmäßige sportliche Betätigung ein wichtiges Mittel zur Prophylaxe und Behandlung von Osteoporose.
In schweren Fällen oder wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bieten, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Die Art des Eingriffs hängt von der Art und dem Ausmaß der Fraktur ab. Es stehen verschiedene Techniken wie Zement-Verstärkung des Wirbelkörpers (Vertebroplastie oder Kyphoplastie) oder eine Stabilisierung der Wirbelsäule mit Implantaten zur Verfügung. Ziel einer Operation ist es, die Wirbelsäule zu stabilisieren, Druck auf das Rückenmark oder die Nerven zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Wirbelkörperfrakturen individuell auf den Patienten abgestimmt werden sollte. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Therapie können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden, und die rasche Genesung zu fördern. Eine eventuell bestehende Osteoporose sollte immer abgeklärt und ggf. entsprechend behandelt werden.
Um das Risiko von Wirbelkörperfrakturen bei älteren Patienten zu verringern, ist es wichtig, Maßnahmen zur Stärkung der Knochen und zur Vorbeugung von Stürzen zu ergreifen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr, regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Gewichtstraining und Gleichgewichtsübungen, sowie die Entfernung von Stolperfallen im Haushalt und das Tragen von rutschfestem Schuhwerk.
Zur frühzeitigen Erkennung einer Osteoporose sollten bei Frauen ab dem 70. Lebensjahr und bei Männern ab dem 80. Lebensjahrregelmäßig DXA-Knochendichtemessungen durchgeführt werden. Bei Vorliegen von Risikofaktoren (Rauchen, Untergewicht, regelmäßiger Kortisoneinnahme) kann eine frühere DXA-Knochendichtemessung sinnvoll sein. Ist eine Osteoporose bekannt, sollte eine medikamentöse Therapie mit Bisphosphonaten durchgeführt werden.